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     201  0 Kommentare Weitere Preissteigerung für Orangensaft erwartet

    Für Sie zusammengefasst
    • Deutsche Fruchtsaft-Industrie erwartet steigende Preise für Orangensaft
    • Kostensteigerungen wegen schlechter Ernten müssen weitergegeben werden
    • Prognose: Rückgang der Orangensaft-Ernte um 25 Prozent, Preise steigen

    BONN (dpa-AFX) - Die deutsche Fruchtsaft-Industrie rechnet mit steigenden Preisen für Orangensaft. Die erheblichen Kostensteigerungen wegen schlechter Ernten müssten "an den Lebensmittelhandel und damit an den Endverbraucher weitergegeben werden. Orangensaft wird sich voraussichtlich weiter verteuern", sagte der Geschäftsführer des Branchenverbandes VdF, Klaus Heitlinger, am Donnerstag. Unter zwei Euro pro Liter könne der Saft im Handel nicht mehr kostendeckend verkauft werden.

    Die Fruchtsafthersteller stützen sich auf eine Prognose des Gesamtverbandes der brasilianischen Citruswirtschaft. Brasilien ist der weltweit größte Produzent von Orangensaft und mit etwa 80 Prozent Marktanteil der wichtigste EU-Lieferant. Für die aktuelle Saison wird im Vergleich zum Vorjahr mit einem Rückgang der Ernte von rund 25 Prozent gerechnet. Dies wäre die schlechteste seit 1988. Die jährliche Produktion von Orangensaft ginge damit um rund 1,7 Milliarden Liter zurück. Pro EU-Bürger stünden demnach etwa vier Liter weniger zur Verfügung. Bereits in den vergangenen Jahren waren die Erträge und die weltweiten Lagerbestände an Saftkonzentrat immer weiter zurückgegangen.

    Der Branchenverband erwartet dadurch bedingt einen starken Anstieg der Rohstoffpreise. "An den Rohstoffbörsen wird Orangensaft derzeit im Vergleich zu Anfang 2022 mit bis zu 150 Prozent Aufpreis gehandelt", so Heitlinger. Hauptursache für die schlechten Ernten ist der Klimawandel. Hohe Temperaturen und Wassermangel führten zu einer sinkenden Zahl von Früchten pro Baum. Ein weiterer Grund sei die Gelbe Drachenkrankheit, die 40 bis 80 Prozent der Bäume befallen habe und ganze Plantagen vernichte. Der VdF rechnet nicht damit, dass sich die Lage entspannt. Um günstige Alternativen anzubieten, sei es denkbar, den Fruchtsaftanteil von Produkten zu reduzieren, so Heitlinger.

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    Orangensaft war in Deutschland im Jahr 2023 mit einem Verbrauch von 6,8 Liter pro Kopf der beliebteste Fruchtsaft. Die Situation der Hersteller ist schon länger schwierig. Auch in anderen Lieferländern wie den USA und Spanien wurde zuletzt deutlich weniger produziert. Experten hatten in der Vergangenheit schon steigende Preise prognostiziert. Zahlen des Statistischen Bundesamt zeigen: Orangensaft und ähnliche Säfte waren 2023 gut 30 Prozent teurer als im Jahr 2020. Probleme gab es zuletzt auch beim Apfelsaft. Wegen niedriger Erntemengen wurden im vergangenen Jahr die niedrigste Saftmenge seit zehn Jahren gekeltert./cr/DP/men





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